Sich mit Rechtsextremismus kritisch auseinandersetzen
Das Mobile Beratungsteam berät, moderiert und informiert – für eine starke und lebendige Demokratie in Brandenburg.
Mobiles Beratungsteam
Wir beraten, moderieren und informieren zu Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewaltprävention in Brandenburg
Unsere Beratung ist kostenlos.
Wir behandeln Ihre Anfragen streng vertraulich.
Wann und wo es Ihnen am besten passt: Wir kommen zu Ihnen.
Für wen wir uns einsetzen
Überparteilich beraten wir alle gesellschaftlichen Initiativen und Einzelpersonen
Vom besorgten Elternteil bis zum haupt- oder ehrenamtlichen Bürgermeister.
Vom Netzwerk für Toleranz bis zur freiwilligen Feuerwehr .
Von Unternehmen über den Landrat bis zu Jugendinitiativen und Sozialarbeit.
Unser Auftrag
Förderung einer humanen Alltagskultur
Kritische Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus
Stärkung des demokratischen Gemeinwesens
Verhinderung von rassistischen Entwicklungen und Übergriffen
Angebot
Auf unsere Unterstützung können sie zählen.
- Wir informieren und bieten Fortbildungen zu Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewaltprävention.
- Wir bieten Kommunikations- und Argumentations- und Moderationstrainings für die Auseinandersetzung mit rechtsextremen und fremdenfeindlichen Äußerungen.
- Wir entwickeln gemeinsam mit Ihnen Situationsbeschreibungen und Handlungsstrategien.
- Wir beraten Kommunalpolitiker*innen aller demokratischen Parteien zum Umgang mit rechtsextremen und fremdenfeindlichen Erscheinungsformen vor Ort sowie mit Rechtsextremen in Parlamenten.
- Wir moderieren und begleiten Diskussionsprozesse zwischen Bürger*innen und Menschen aus Bereichen wie Wirtschaft, Gewerkschaft, Politik, Verwaltung, Kirche und Verbänden.
- Wir beraten und begleiten Initiativen und Bürger*innen, die sich für eine tolerante und humane Alltagskultur einsetzen. Auch in Form von Presse-Coachings und Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit.
Erfolgsgeschichten
Kommunaler Konflikt: Die Perspektiven des anderen verstehen
In einer Kleinstadt kam es im öffentlichen Raum und der dortigen Oberschule immer wieder zu gewalttätigen Konfrontationen zwischen zwei Jugendgruppen. Die eine Gruppe bestand mehrheitlich aus unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, die andere mehrheitlich aus Jugendlichen alteingesessener Familien. Als rechtspopulistische Akteur*innen den Konflikt zu instrumentalisieren versuchten, drohte er zu eskalieren.
Um den Konflikt zu bearbeiten, haben wir die relevanten Akteur*innen aus der Kleinstadt angesprochen und zusammengebracht. Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, der Polizei, der Stadt, der Oberschule, des Kreisjugendamtes und der Flüchtlingsarbeit beschrieben den Konflikt zunächst aus ihren Perspektiven, damit alle ein möglichst ganzheitliches Bild von der Lage bekommen. Auf dieser Grundlage haben wir gemeinsam ein Maßnahmenpaket entwickelt.
Zu den kurzfristig wirksamen aber auch langfristige Veränderungen ausgelegten Interventionen zählten: mehr Sozialarbeiter, andere Pausenregelungen (damit die Gruppen in der Schule nicht aufeinander treffen), mehr Polizeipräsenz am Bahnhofsvorplatz, aber auch dessen Verschönerung (damit auch andere Bewohner der Stadt sich dort gerne aufhalten) sowie mehr Freizeitangebote für die Flüchtlinge.
So konnten wir gemeinsam mit den Menschen vor Ort den Konflikt befrieden und verhindern, dass er politisch instrumentalisiert wird. Zwar hat eine rechtsextreme Partei danach genau dies mit einer Kundgebung versucht – fand damit jedoch bei den Menschen der Stadt so gut wie keinen Zuspruch.
Reichsbürger: Beratung für mehr Souveränität der Behörden
Die sogenannten Reichsbürger, welche die Existenz der Bundesrepublik Deutschland als legitimen und souveränen Staat ablehnen, sind vor allem für öffentliche Verwaltungsstellen ein Problem. Dort sorgen sie mit ihren Querelen f¨r Ärger und verunsichern so manche Angestellten.
Deshalb haben unsere mobilen Beratungsteams Behörden, Organisationen und Netzwerke im gesamten Bundesland über Fortbildungen und Workshops zum Thema Reichsbürger informiert und dadurch handlungssicher gemacht. Wir helfen, die Problematik fachlich einzuordnen und souverän damit umzugehen.
So sind die von den mobilen Beratungsteams angebotenen Fortbildungen, individuelle
Konsultationen und das bereits in dritter Auflage erschienenen demos-Handbuch zu dem Thema stets gern gesehene Unterstützungsangebote.
Förderung von Integrationsprozessen
Wie geht die Bürgerschaft damit um, wenn Rechtsextreme ein unpolitisches Gemeindefest mit ihrer bloßen Teilnahme niedrigschwellig, aber unweigerlich politisch aufladen und für ihre Zwecke zu missbrauchen scheinen? Ignorieren oder reagieren? Radikal rechten Bürger*innen Bürgerrechte absprechen oder sie als Teil der Ortsgesellschaft sehen, mit deren Ansichten man sich in einer Demokratie politisch auseinandersetzen muss?
Bei diesem schwierigen Unterfangen beriet das MBT Gemeindeoberhaupt, Verwaltung und Veranstaltungsagentur. Elementar war dabei, alle relevanten Personen an einen Tisch zu bringen, den Informationsstand zur entsprechenden rechtsextremen Gruppierung ab- und anzugleichen sowie einen Austausch zum Umgang mit der Situation zu befördern und zu moderieren.
So entwickelten die Akteur*innen begleitet durch das MBT Handlungsstrategien, die am Ende für ein friedliches Sommerfest sorgten, bei denen die Rechtsextremen nicht in Erscheinung traten. Eine gemeinsame intensive Auseinandersetzung mit dem Thema erzielte vor Ort gewünschte wie auch unerwartete positive Wirkungen und alle Beteiligten gingen gestärkt aus dem Prozess hervor.
Unsere Beratung ist gelungen, wenn …
… die Beratungsnehmer*innen mit unserer Hilfe ihre Situation besser
wahrnehmen und einordnen können.
… Selbstvertrauen, Eigeninitiative und Handlungssicherheit entsteht.
… sie selbst für sich formulieren können: „Jetzt weiß ich, was ich brauche, habe ich einen Plan und kann handeln“.
Die ArtSet Forschung Bildung Beratung GmbH zertifiziert uns alle vier Jahre nach der Kundenorientierten Qualitätstestierung für Beratungsorganisationen (KQB). Im Rahmen dieses Qualitätsmanagementsystems entwickeln wir unsere Beratungsangebote kontinuierlich weiter.
Leitbild des Mobilen Beratungsteams im Brandenburgischen Institut für Gemeinwesenberatung - demos
Das Brandenburgische Institut für Gemeinwesenberatung Demos und mit ihm das Mobile Beratungsteam arbeitet seit 1998 im Auftrag der Landesregierung im Rahmen des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg“. Für den Auftrag bindend ist zunächst die Landesverfassung (Art. 7a) sowie das Leitbild des Toleranten Brandenburgs „für eine starke und lebendige Demokratie“ (2006). Dasselbe gilt für die Kooperationsvereinbarung zwischen der Landesregierung und dem Institut.*Grundlage für die Intervention in die politische Willensbildung von Bürgern/innen ist der verfassungsrechtliche und juristische Extremismusbegriff.
Die Arbeit des Instituts stellt gemäß ihrer Auftragslage eine Intervention in die politische Willensbildung von Bürger*innen dar und unterliegt als politische Bildung dem Beutelsbacher Konsens.
Auf den Punkt gebracht ist der Ansatz des Mobilen Beratungsteams: Hilfe zur Selbsthilfe für eine demokratische Kultur im Land Brandenburg – gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit.
Das Mobile Beratungsteam setzt sich konstruktiv und kritisch mit den Verhältnissen in Brandenburg auseinander. Es tritt für eine lebendige Demokratie ein, ist in seinen Handlungen unabhängig von politischen Organisationen und ist immer partizipativ orientiert.
Das Mobile Beratungsteam im Brandenburgischen Institut für Gemeinwesenberatung berät Bürger*innen, Initiativen, Vereine, politische Verantwortungsträger*innen und öffentliche Verwaltungen und somit alle gesellschaftlichen Initiativen und Einzelpersonen, die sich für ein Tolerantes Brandenburg engagieren wollen.
Das Mobile Beratungsteam im Brandenburgischen Institut für Gemeinwesenberatung strebt an:
- die Förderung einer humanen Alltagskultur
- die kritische Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus
- die Stärkung eines demokratischen Gemeinwesens und
- die Verhinderung von rassistischen Entwicklungen und Übergriffen
Das bedeutet die gemeinsame Stärkung demokratischer Grundwerte und der Verantwortung jedes Einzelnen vor Ort.
Das Mobile Beratungsteam will der Ansprechpartner in der Wahrnehmung und Beschreibung der jeweiligen lokalen Situationen sein, insbesondere hinsichtlich der Gefährdungen des demokratischen Gemeinwesens.
Das Mobile Beratungsteam will mit den demokratischen Kräften im Gemeinwesen die Ergebnisse der Feldbeschreibungen/ Situationsbeschreibungen nachvollziehbar analysieren.
Das Mobile Beratungsteam will in diesem Kontext die Akteur*innen dabei unterstützen, die Problemlösungskompetenz vor Ort weiterzuentwickeln.
Wir bieten Beratung auf den Grundlagen der systemischen Beratung an. Demnach ist die Haltung der Berater*innen, die Beratungsnehmer*innen als Expert*innen ihrer Systeme wahrzunehmen und sie bei der Entwicklung situationsadäquater Lösungen zu unterstützen.
Das Team arbeitet in dezentralen Bürostrukturen mobil, aufsuchend und auf Anfrage. Es passt sich in der täglichen Arbeit den zeitlichen Vorstellungen der Beratungsnehmer*innen an und kann dabei innerhalb von 24 Stunden auf Anfragen reagieren.
Die Mitarbeiterschaft des Mobilen Beratungsteams setzt sich interdisziplinär zusammen. Dabei greifen die Berater/innen auf die individuellen Qualifikationen sowie einen durch intensiv teamintern erarbeiteten Fundus an Wissen zur Beschreibung regionaler und überregionaler Situationen zurück. Das Institut setzt auf personelle Kontinuität bei den Berater*innen. Dadurch greifen sie auf das langfristig aufgebaute Beziehungskapital und die bestehenden Netzwerke zurück.
Entstehung des Leitbildes
Unser Leitbild ist im Laufe der Jahre aus der Praxis sowie gesellschaftlicher Entwicklungen entsprechend, unter Beteiligung alle Mitarbeiter*innen, entstanden. Die vorliegende Fassung wurde 2015 neu formuliert und vom gesamten Mobilen Beratungsteam beschlossen.
Das Mobile Beratungsteam wird gefördert durch Tolerantes Brandenburg sowie das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend